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Werner Julius Frank

Werner Julius Frank

Der Autor, Werner Julius Frank, wurde 1939 in Nürnberg geboren, studierte dort Nachrichten- und Hochfrequenztechnik und beschloß, nach Beendigung des Studiums aus dem Freistaat in den Norden auszuwandern. So ganz mit dem Norden wurde es allerdings nichts, denn auf dem Weg dorthin nagelte ihn das Schicksal in Braunschweig fest. Das war etwa zu der Zeit, als Gagarin als erster Mensch einen Ausflug in den Weltraum machte und die „DDR“ Berlin einmauerte.

Aus seinem Schwur, allenfalls ein paar Jahre in der Welfenstadt zu verweilen, um dann seinen Wanderweg fortzusetzen, wurde nichts. Er begann, als Ingenieur in einem Unternehmen zu arbeiten, das sich mit Sicherungstechniken für nahezu alle Eisenbahnen dieser Welt befaßte. Diese Tätigkeit führte ihn rund um den Globus und ermöglichte ihm die Begegnung mit Menschen der verschiedensten Nationalitäten und Mentalitäten.

Etwa zu der Zeit, als in Deutschland der Weißstorch zum Vogel des Jahres gewählt wurde und der zweite Senat des Bundesverfassungsgerichtes den Kohlepfennig für verfassungswidrig erklärte, zog er an den Südrand der Heide. Kurz danach ging er in den Ruhestand.

Um seine grauen Zellen weiterhin in Bewegung zu halten, begann er - neben Englisch und Französisch, das er berufsbedingt als Handwerkszeug benötigt hatte - sich mit weiteren Sprachen zu befassen. Er fuhr nach Ecuador, Brasilien und Italien und erlernte dort die jeweilige Landessprache. Dabei fiel ihm auf, daß es ihm verhältnismäßig leicht fiel, sich fremde Sprachen anzueignen, daß er sich aber gänzlich unfähig fühlte, einem Fremden die deutsche Sprache und deren Merkwürdigkeiten näher zu bringen. Er konnte zwar einigermaßen korrekt reden und schreiben, wußte aber nicht, warum.

So begann er, sich näher mit der Semantik seiner Muttersprache zu befassen und verglich sie mit den Eigentümlichkeiten der erlernten Fremdsprachen. Je länger er sich damit beschäftigte, desto stärker fielen ihm die Absonderlichkeiten der deutschen Sprache auf. Dabei eröffnete sich ihm eine ungeahnte Spielwiese für bizarre Wortspiele. Benötigt man wirklich einen Übergangsmantel an der polnischen Grenze? Warum fliegt eine Sicherung immer raus, aber nie rein? Woher kommt das Wort „Haudegen“? Wechselt ein Wechselfall die Fälle oder fällt er die Wechsel?

Diesen und anderen Problemen ging Werner Julius Frank tiefschürfend auf den Grund. Mit einem gewissen Hang zu Übertreibungen, einer teilweise katastrophalen Unlogik und einer ausgeprägten Freude an abstrusen Wortverdrehungen begann er, Wörter in Einzelteile zu zerlegen und sie möglichst sinnentstellend wieder zusammenzusetzen. Dabei verwandelte er ganz alltägliche Situationen in aberwitzige Begebenheiten, wie zum Beispiel den Kauf von „Katzenzubehör“, ein Telefonat mit einem Lotterieanbieter oder die Teilnahme an einer Leserreise nach „Fenedig“.

Aus der Sammlung dieser Kurzgeschichten entstand sein erstes Buch „Drogenpalast und andere sinnlose Geschichten“, erschienen im KSP-Verlag, Wuppertal. 2007 folgte sein zweites „Klinisch toter PC und andere kaputte Geschichten“ und im November 2009 sein drittes, die "Ibisse des Kranikus". Hier trifft man alte Bekannte wieder, die bereits im "Drogenpalast" und im "Klinisch toten PC" ihr Unwesen getrieben haben: Alberto, den genialen Sorgenvernichter aus Napoli, Krake, den Amateur- Weltverbesserer und Anarchisten, Ewald, den Bürgermeister in Heinbüll samt Kumpane und einige mehr. Und ein paar Neue, u.a. kaputte Wörter aus Frankreich, die in Deutschland ihre Übersetzungen suchen.

Im Herbst 2012 wurde der Autor mit seiner Geschichte „Toxisches Schlußlicht“ im Rahmen eines Wettbewerbs „Über 70, Kreativ im Alter“ gemeinsam mit acht weiteren Wettbewerbern in Zürich mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Im Dezember 2012 erschien sein Buch „Störe meine Krise nicht!“ Es hat, wie er beteuert, weder mit dem Alten Griechen zu tun, noch mit dem Neuen Euro. Alltägliche Geschichten aus dem alltäglichen Leben und natürlich mit den Worten und Wörtern, die er so gern auseinanderzerrt und möglichst krumm wieder zusammensetzt.

Sein aktuelles Werk „Der Heilige zweckt die Mittel“ erschien im September 2016. Der nach dem „Toxischen Schlusslicht“ zum „Wortheilkünstler“ aufgestiegene Werner Julius Frank sucht diesmal die „Gähnenden Leere“ und die Mehrzahl des Lauchs. Geschichten aus Heinbüll fehlen natürlich auch nicht.